
Unter dem Motto „Fantastische Feldhamster und wo sie zu finden sind“ haben wir uns am 16. August 2025 zu einer Exkursion rund um den Feldhamster aufgemacht. Unter Leitung von Gebietsbetreuer Manfred Sattler ging es auf die Stoppeläcker der Gemarkungen Maintal.
Zunächst lernten wir einige Hintergrundinformationen zur Lebensweise und Biologie des Feldhamsters: Dank seines schwarzen Bauch- und rostbraunen Rückenfells mit einzelnen weißen Flecken an Kopf und Seiten zählt der Nager zu den buntesten Säugetieren Europas. Dabei fallen Feldhamster etwa so groß wie Meerschweinchen aus. Die überwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Tiere leben in selbstgebauten weitverzweigten Bausystemen bis zu zwei Metern unter der Erdoberfläche. Der Feldhamster bevorzugt struktur- und artenreiche Ackerlandschaften, z. B. Wintergetreide und mehrjährige Feldfutterkulturen, mit nicht zu feuchten Löss- und Lehmböden.
Anschließend betrachteten wir einen bereits kartierten Feldhamsterbau, der für gewöhnlich aus einem Netzwerk von Gängen besteht, die zu verschiedenen Kammern führen, darunter Nest-, Vorrats- und Toilettenkammern. Im Sommer gibt es mehrere Eingänge mit faustgroßem Durchmesser, oft mit schräg verlaufenden Röhren und Fallröhren, um sich bei Gefahr schnell in Sicherheit zu bringen. Im Winter ist meist nur ein Eingang vorhanden, der vor Beginn des Winterschlafs mit Erde verschlossen wird.
Seit 2010 setzt Manfred Sattler sich im westlichen Main-Kinzig-Kreis und im benachbarten Frankfurt Bergen-Enkheim für den Schutz des Feldhamsters ein. Der mit 5.000 Hektar größte Feldhamsterlebensraum Hessens zeichnet sich durch eine weitgehend unzerschnittene Landschaft aus, die sich bestens als Lebensraum für den Feldhamster eignet.
Mit Unterstützung vieler Freiwilliger und viel Engagement konnte Manfred Sattler die Datenlage zum Feldhamstervorkommen im Gebiet deutlich verbessern. Seit Beginn der jährlich stattfindenden, umfangreichen Erfassungen 2010 wurden ~ 4.200 Feldhamsterbaue erfasst. Ein enger Kontakt und kontinuierlicher Austausch mit Landwirt*innen und Landwirtschaftsämtern sorgt zudem seither für eine steigende Zahl umgesetzter Schutzmaßnahmen und einen räumlich-effektiven Einsatz dieser Schutzflächen. (Quelle: Feldhamster.de)
Auch wir unterstützten bei der Nacherntekartierung. Nachdem wir Markierungsstäbe bekommen und eine Einführung, wie ein Feld abzulaufen und nach Feldhamsterbauen zu suchen ist, ging es los. 12 Baue haben wir in Summe gefunden, und Manfred Sattler hat nicht zu viel versprochen: "Das Suchen der Baue ist wie das Goldschürfen: Man freut sich überschwänglich einen 'Goldnugget' zu finden." Mit strahlenden und zufriedenen Gesichtern machten wir uns wieder auf den Weg nach Frankfurt.
Herzlichen Dank an Manfred Sattler für seinen unermüdlichen Einsatz für die Feldhamster!
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