· 

Wälder müssen ökologisch gedacht werden

Foto: Mark Harthun/NABU
Foto: Mark Harthun/NABU

Der NABU Frankfurt kritisiert, das bei den Empfehlungen des Hessischen Umweltministerium zur erweiterten Baumpalette die Holzproduktion ganz im Vordergrund stehe. Andere lebenswichtige Waldfunktionen wie Grundwasser-Neubildung, Bodenschutz und der Schutz der biologischen Vielfalt wurden bei den Empfehlungen nicht berücksichtigt. Sie seien für die Zukunftsentwicklung der Wälder im Klimawandel aber entscheidend. Ihre Ökosystemdienstleistungen sind, so der NABU, unverzichtbar und künftig mindestens so wichtig wie die Holzproduktion. Die Trockenheit des Frühjahrs hat gezeigt, wie wichtig die Funktion von Wäldern für die Wasserneubildung ist.

 

Bei den Waldentwicklungszielen des Umweltministeriums werden auch Baumarten-Mischungen empfohlen, die 50-70% Douglasie (Szenario WEZ 62) oder Roteiche 70-80% (Szenario WEZ 18) enthalten. Dabei handelt es sich um Baumarten von anderen Kontinenten, deren Pflanzung in fast reinen Beständen hohe Risiken berge. Baumarten wachsen nur dann stabil, wenn auch die passenden Bodenpilze vorhanden sind. In Nadelholzbeständen komme zudem deutlich weniger Regenwasser im Boden an als in Laubwäldern. Das könne zu Trockenschäden führen. Wer klimastabile Wälder will, muss vor allem auf Naturverjüngung und die Anpassung der heimischen Baumarten setzen, statt mit Neophyten zu experimentieren.

 

Weitere Informationen:

Diese Naturwälder in Hessen sind einen Besuch wert

Wälder - Reichtum verpflichtet