
Welche Tiere leben im Wald? Und wer hat hier seine Spuren hinterlassen? Das wollten wir vergangenen Samstag, 14. Juni 2025, erkunden. Wir starteten als kleine Detektive am Tourismuszentrum an der Hohenmark in Oberursel und begaben uns gemeinsam auf Entdeckungstour. Bei strahlendem Wetter war es im Wald angenehm, schon beim Hineingehen hörten wir das Zwitschern vieler Vögel. Zwar sind viele Tiere im Wald scheu und besonders in der Dämmerung oder nachts aktiv, dennoch konnten wir zahlreiche Spuren eindeutig identifizieren.
Direkt am Eingang entdeckten wir einen bunt glänzenden Rosenkäfer – dessen Larven sich von Totholz (abgestorbenen Ästen und Bäumen) ernähren. Auf unserem Weg fanden wir außerdem Federn eines
Buntspechts mit seinem beeindruckenden, schwarz-weiß getuppten Federkleid sowie eine dunkle Feder eines Turmfalken. Ein zerbrochenes Amselnest schillerte in Türkis, und auch ein Stück einer
anderen Eierschale lag im Waldboden.
Ein Stück weiter bei einem Bachlauf war der Boden so aufgewühlt, dass es wie Suhlspuren von Wildschweinen aussah. Wildschweine nutzen Schlamm im Sommer als Abkühlung, wodurch ihr Fell vor dem
Einnisten von Parasiten geschützt wird. Zudem lagen auf dem Boden Eicheln – ein Zeichen dafür, dass sich Wildschweine hier bestimmt wohlfühlen. Auch der Kot (Losung) eines Wildschweins am Wegrand
ließ vermuten, dass diese Tiere regelmäßig vorbeikommen. Wildtierreste wie Kot sollten jedoch nicht angefasst werden, denn neben Wildschweinen gibt es hier auch Füchse. Deren Losungen können
ähnlich wie von Katzen aussehen. Zudem kann durch Kot und Speichel – der beispielsweise an Beeren haften kann – der Fuchsbandwurm (ein Parasit, der auch für den Menschen gefährlich ist)
übertragen werden.
Eine Nuss mit einem Loch und geraden Zahnabdrücken deutete auf das Wirken einer Maus hin. Bei Tieren wie der Haselmaus erscheint das Loch kreisrund, und die Zahnabdrücke verlaufen parallel oder leicht schräg zum
Öffnungsrand.
Ein paar Meter weiter entdeckte eines der Kinder weitere Fußspuren – auch ein Hund und ein Pferd müssen hier hier unterwegs gewesen sein. „Schaut, mal eine Schlange!“ rief jemand, doch es war
keine Schlange, sondern eine Blindschleiche, die wir im Laub fanden. Obwohl ihr Name etwas anderes vermuten lässt, ist sie überhaupt nicht blind. Blindschleichen besitzen bewegliche Augenlider,
können ihre Augen schließen – im Unterschied zu Schlangen – und beißen zudem nicht. Sie sind mit Echsen verwandt, auch wenn sie keine Beine haben, und man erkennt sie an ihrer schillernden
Haut.
Nach dem ausgiebigen Herumlaufen im Wald bekamen wir Hunger, also legten wir eine Pause ein und spielten ein Ratequiz. Kerstin las uns dazu ein „Naseweisquiz“ vor – dabei mussten wir mit dem
Finger an der Nase erraten, um welche Tierart es sich handelte. Auch passende Geräusche wurden vorgespielt: So bellt ein Reh eher wie ein Hund, während der Buntspecht an seinem charakteristischen
„Ki-Ki“ und dem Klopfen am Baum zu erkennen ist.
Anschließend gingen wir zu einer Lichtung, wo wir auf Picknickdecken Tierkarten erstellten und Fußspuren bastelten. In einem weiteren Spiel schlüpften die Kinder in die Rolle eines Eichhörnchens.
An einem Baumstamm lauschten wir, ob sich jemand näherte: Ein Klopfen deutete auf einen harmlosen Buntspecht hin, während ein Kratzen signalisierte, dass ein Baummarder in Anmarsch sein könnte –
dann hieß es schnell weg!
Am liebsten hätten wir noch länger gespielt, doch die Zeit war leider schon um. Gemeinsam gingen wir zurück durch den wunderschönen Wald. Wir haben viele neue Ideen gesammelt und freuen uns schon
auf das nächste Mal! 😊