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Das Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026

Deutschland hat gewählt: Das Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026 und löst damit den Hausrotschwanz ab. Bei der sechsten öffentlichen Wahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben insgesamt 184.044 Menschen mitgemacht – ein neuer Rekord. 81.855 (44,5 Prozent) der Stimmen entfielen dabei auf das Rebhuhn, 49.011 (26,8 Prozent) auf die Amsel, 23.352 (12,7 Prozent) auf die Waldohreule, 21.556 (11,7 Prozent) auf die Schleiereule und 8.270 (4,5 Prozent) auf den Zwergtaucher.

Das war eine Rekord-Wahlbeteiligung! Wir freuen wir uns, dass die heimische Vogelwelt so vielen Menschen am Herzen liegt. Mit dem Rebhuhn wurde ein Vogel gewählt, der auch in Hessen enorm bedroht ist. In Hessen gibt es nur noch 4.000 bis 7.000 Brutpaare des scheuen Feldvogels. Deshalb wird er in der aktuellen Roten Liste der Brutvogelarten des Landes als „stark gefährdet“ eingestuft. In Hessen kommt der Hühnervogel vor allem in klimatisch begünstigten Niederungen unter 300 bis 400 Höhenmetern vor, so im Hessischen Ried, im Reinheimer Hügelland, in der Untermainebene, im Gießener und Marburger Lahntal, in der Wetterau, im Goldener Grund, im Amöneburger Becken, in der Niederhessische Senke, im Fuldarer Becken und im Schwalmtal.

Die Lage des Rebhuhns war nicht immer so desolat. Früher war es in Hessen häufig auf den Feldern zu beobachten, doch seit Beginn der 1970er Jahre brachen die Bestände stark ein. Hauptgrund ist die immer intensiver betriebene Landbewirtschaftung. In der Feldflur sind wichtige Lebensräume des Rebhuhns verschwunden. Felder werden ausgeweitet, Feldraine, Staudensäume und Büsche entfernt, Ackerbrachen schnell neu eingesät. Dazu kommt ein hoher Pestizideinsatz. In dieser ausgeräumten Agrarlandschaft findet das Rebhuhn zu wenig Nistplätze und Deckung sowie kaum noch Nahrung. Wegen des starken Rückgangs kürte der NABU das Rebhuhn bereits 1991 zum Vogel des Jahres.

Rebhühner gehören zu den Hühnervögeln. Auf dem Rücken sind sie vorwiegend braungrau marmoriert, ihre Brust ist grau und das Gesicht orangebraun gefärbt. Die männlichen Rebhühner lassen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden ihren Revierruf hören, ein raues „kirräck“. Das Rebhuhn brütet in dichtem Gebüsch und Hecken. Darum kann es schwierig sein, sie zu entdecken. Am besten sind sie an Feldrändern und -säumen zu beobachten, da dort die Vegetation nicht zu hoch ist. Erwachsene Rebhühner ernähren sich vorwiegend pflanzlich, ab und zu steht aber auch tierische Kost auf ihrem Speiseplan. So fressen sie grüne Pflanzenteile, Körner oder Samen ebenso wie kleinere Insekten. Jungtiere hingegen ernähren sich in der ersten Zeit hauptsächlich tierisch. As Rebhuhn ist ein Standvogel, es lebt das ganze Jahr über bei uns.

Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.


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Vogelportrait zum Rebhuhn

 

Foto: Hermann Hirsch